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Freitag, 8. Januar 2016

IHK Neujahrsempfang 2016

Voll war es auch in diesem Jahr wieder beim Neujahrsempfang der IHK Berlin. Auf dem Rondell vor dem Haupteingang drängelten sich die Limousinen mit Blaulicht und Chauffeur. Polizisten halfen beim Einparken und wiesen auf die schwer sichtbaren Poller hin.

Wir drängten am Blitzlichtgewitter vor der Fotowand von IHK und Handwerkskammer vorbei, vorbei auch an Renate Künast, die eigentlich immer am IHK Neujahrsempfang teilnimmt. Nachdem wir uns ein Glas Rotwein gegriffen hatten, bahnten wir uns weiter den Weg durch die zahlreichen Gäste.

IHK Neujahrsempfang 2016 IHK Berlin
IHK Neujahrsempfang 2016
Einer der ersten Bekannten war wie üblich Klaus-Rüdiger Landowski (CDU). BVG-Chefin Nikutta unterbrach ihr Gespräch und begrüßte uns. Mit Innensenator Frank Henkel und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer wechselten wir ein paar Worte. Zudem trafen wir Karl-Heinz Knüfermann von der DeBeKa, Leonhard Müller von der Berliner Uhrenmanufaktur Askania und weitere Akteure der regionalen Wirtschaft wie Gülnur Nadarajah von JetPak oder Sandeep Jolly. Der immer wieder gern zitierte Satz "Der preiswerteste Herzinfarkt ist der mit Todesfolge", fiel uns bei der Begegnung mit Charité-Chef Max Einhäupl ein. Passend dazu trafen wir auch mehrfach Herzspezialist Roland Hetzer sowie die Führungsriege des Tagesspiegels.

Die Reden wurden wie üblich von den Präsidenten der IHK Berlin und der Handwerkskammer Eric Schweitzer und Stephan Schwarz, sowie dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller gehalten. Leider kam akustisch kaum etwas bei uns an.

Am Rand des Geschehens hatten verschiedene Firmen Informationsstände aufgebaut. Auch BMW war mit einem X1 dabei. Das Buffet reichte von deftig bis süß und hatte wohl Berlin zum Hauptthema. Das zeigte sich insbesondere an Currywurst, Bouletten und Mini-Pfannkuchen.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 18. November 2015

9. Nationaler IT-Gipfel und die globale Disruption

Die 47. Kalenderwoche ist eine ereignisreiche Woche für die deutsche Wirtschaft. Gestern fand der 1. Immobilien-Herbstdiskurs des ZIA im Kempinski Hotel Bristol statt. Heute folgte der zweitägige Deutsche Handelskongress im Maritim Hotel. Besonderes Highlight war auch in diesem Jahr das Gala-Dinner anlässlich der Verleihung des Deutschen Handelspreises. Darüber hatten wir ja bereits im letzten Jahr berichtet.

Deutscher Handelskongress 2015
Deutscher Handelskongress 2015 - Aussteller im Hotel Maritim
Beim Betrachten der Einladungen fragen wir uns immer wieder wie Angela Merkel und ihr Vizekanzler Gabriel solch ein Pensum an Veranstaltungen, Reden, Entscheidungsprozessen und dazu noch die Auseinandersetzung mit der Tagespolitik bewältigen.

Auf dem Handelskongress waren neben Etiketten- und Logistikanbietern wieder sehr viele IT-Unternehmen und Beratungsgesellschaften wie pwc oder Deloitte vertreten. Am Stand von pwc lernten wir, dass es inzwischen auch einen "Konsumenten 4.0" gebe. Dieser bewege sich im "Store 4.0". Einer Begleitbroschüre war zu entnehmen, dass das IT-Modewort "Disruption" inzwischen auch den Handel betrifft. Und obwohl sich der Handel dessen schon seit geraumer Zeit bewusst ist und virtuelle Verkaufsräume schon seit Jahren bei den Handelsimmobilien-Kongressen thematisiert werden, lässt sich diese Entwicklung nun klar benennen. Es handelt sich um Disruption.

9. IT-Gipfel Empfang
9. Nationaler IT-Gipfel - Empfang im "Kraftwerk"
Um das noch besser zu verinnerlichen, legten wir eine Disruption in der Tagesplanung ein und fuhren vom Deutschen Handelskongress zum 9. Nationalen IT-Gipfel ins "Kraftwerk" am Spreeufer. Hier ging es nicht nur um IT in einem ausgewählten Wirtschaftssegment, sondern um IT im Allgemeinen. Hier traf sich die Crème der IT-Wirtschaft, also die Protagonisten von Wirtschaft 4.0 und Industrie 4.0. Eine Veranstaltung, auf der wir so gut wie niemanden kannten. Das kommt nicht oft vor. Umso mehr freuten wir uns, als Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer auf uns zukam. Alexander Dobrindt war dann der zweite Bekannte, der uns mit gleichfalls starkem Händedruck begrüßte.

9. IT-Gipfel Empfang
9. Nationaler IT-Gipfel - Alexander Dobrindt
Am Pult erlebten wir eine Folge von Disruptionen. Zuerst sprach Bitkom-Präsident Thorsten Dirks, anschließend Wirtschaftssenatorin Yzer und danach der verantwortliche Minister Dobrindt.

Die Reden waren sehr kurz und disruptierten dann in der Eröffnung des Buffets mit ganzer Rinderkeule, Ofengemüse und Selleriepüree. Wegen der im Betastadium befindlichen Akustik 4.0 hatten wir so gut wie nichts von den Reden verstanden, obwohl wir in unmittelbarer Nähe des Pultes standen. Der MdB neben uns machte ein stimmungsvolles Foto von Alexander Dobrindt. "Das sieht ja sakral aus"! "Ja, und man versteht nichts, scheint Latein zu sein", sagte der Nachbar. Anhand vereinzelt aufgeschnappter Wortgruppen muss es um den idealen IT-Standort Berlin und schnelles Internet gegangen sein. "Einen schönen Abend", hörten wir noch von Alexander Dobrindt.

Am Buffet mussten wir feststellen, dass die "ganze Rinderkeule" zwar im Stück 36 Stunden lang im Aromabad gegart worden war, aber nur in Teilen abgegeben wurde. Parallel hörten wir durch die Lautsprecher, dass EU-Kommissar Günther Oettinger jetzt erschienen sei. Eine Disruption des bereits begonnenen Abendessens ließen viele der Gäste nicht zu, obwohl Günther Oettinger als Sprecher 4.0 auftrat und eine deutlich längere Ansprache hielt als seine Vorredner. Daran wurde deutlich, dass sich selbst die IT mit 4.0 noch schwer tut.

Apropos schwer tun:

9. IT-Gipfel Empfang
9. Nationaler IT-Gipfel - Empfang im "Kraftwerk"
Beim Betreten des "Kraftwerkes" hatten wir uns vor einer Werbewand fotografieren lassen. Die Fotos sollten wie üblich am Ende des Abends abgeholt werden. Es gab diesmal keinen Aufsteller, wo die ausgedruckten Fotos eingesteckt waren, sondern ein riesiges Tablet, auf dessen Screen man in einem virtuellen Stapel von 100 Fotos wühlen konnte. Wer zufällig sein Foto dort fand, konnte es per Mail an sich selbst senden.

Grafisch und spielerisch war das wohl recht ansprechend. Nach fünf Minuten hatten wir unser Foto immer noch nicht gefunden. Die Standbetreuer stellten fest, dass ja viel zu viele Fotos eingespielt worden seien, wofür die App gar nicht ausgelegt sei. Sie lösche dann ältere Fotos, um Platz zu gewinnen. Es bestand also noch Harmoniebedarf zwischen Big Tablet und Big Data. Sticks und Speicherkarten wurden nachgeladen. Unser Foto war nicht dabei. Nach zwanzig Minuten wurde ein Experte per Handy kontaktiert und das Tablet neu gestartet. Ab und zu sahen wir unser Foto in einem Ordner. Wurde dieser auf den verspielten App-Screen geladen, vermengte er sich sofort mit dem Haufen der zuletzt aufgenommenen Bilder und musste erneut gesucht werden. Da wir wissen wollten wie die finale Belohnung des Spielers aussieht, harrten wir die halbe Stunde geduldig aus und konnten dann endlich unser Foto aus dem virtuellen Fotoberg herausfischen, um es per Mail an uns senden. Auf das Eintreffen des Mails warten wir noch*. Zumindest waren der spielerische Aspekt und die Optik ganz nett.

Aus der oberen Etage hörte man Disco-Klänge. Weit über 500 Gäste werden nach Tanz und Networking vermutlich ihre Fotos per Mail an sich senden wollen. Wir verließen das "Kraftwerk".

Morgen geht der IT-Gipfel in die entscheidende thematische Runde. "Digitale Zukunft gestalten - Innovativ_Sicher_Leistungsstark" ist das Thema, mit dem sich Angela Merkel, Sigmar Gabriel, die Ministerinnen Wanka und Nahles sowie Bitkom-Präsident Dirks beschäftigen. Digitalisierung und die Vier-Punkt-Null-Derivate stehen auf der Agenda ganz oben. Bleibt nur zu hoffen, dass bei den damit verbundenen Disruptionen keiner auf der Strecke bleibt.

Autor: Matthias Baumann

*) Das Mail traf mit etwa 20 Stunden Zeitversatz am Folgetag ein. (Anmerkung der Redaktion)

Mittwoch, 16. September 2015

Creating Urban Tech - Berliner Wirtschaftskonferenz

Am Kaffeestand treffen wir Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer. "Ihre Kontaktdaten sind in meinem Smartphone gespeichert", teilt sie uns mit und drückt uns gewohnt kräftig die Hand. Cornelia Yzer ist wieder einmal schneller als der begleitende Amtstross und setzt eigene Standards bezüglich der Selbstorganisation.

Besonders freut sie sich darüber, dass die Berliner Wirtschaftskonferenz nach einer Pause von zwei Jahren endlich in einer innovativen Location stattfindet: dem Spreespeicher an der Oberbaumbrücke.

Creating Urban Tech Berliner Wirtschaftskonferenz
Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer bei Creating Urban Tech - Berliner Wirtschaftskonferenz
Neben Charité-Chef Max Einhäupl, IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder und dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller treffen wir weitere bekannte Akteure der regionalen Wirtschaft. Das Thema der heutigen Berliner Wirtschaftskonferenz lautet "Creating Urban Tech". Bewusst liegen am Eingang Kopfhörer zur Nutzung der Simultanübersetzung bereit. Cornelia Yzer switcht in ihrer Rede regelmäßig zwischen Deutsch, Englisch und Neudeutsch hin und her. Shared Service Center, Pipelines, Smart City, Labs, Download, Upload oder High Speed waren nur einige der Begriffe.

Creating Urban Tech Berliner Wirtschaftskonferenz
Creating Urban Tech - Berliner Wirtschaftskonferenz
Die Wirtschaftssenatorin ist eine Frau, die High Speed mag. Ziele setzen und schnell voran gehen. Eines der sportlichen Ziele sei es, 100 IT-Professoren für die Stadt zu gewinnen. Von den 45.000 neuen Bürgern der Stadt sei ein Großteil aus Karrieregründen gekommen.

Auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller greift die 100 IT-Professoren auf, dämpft allerdings die Erwartungen an die wirtschaftliche Nutzbarkeit der Flüchtlinge: "Wir müssen uns ehrlich machen. Es kommen nicht nur Lehrer, Ärzte und Ingenieure". Die Flüchtlingsströme halten den Regierenden in diesen Tagen mit Sondersitzungen auf Trab. Man solle jedoch bei aller Dringlichkeit nicht die anderen Themen der Alltagsagenda vergessen. Er nannte den weiteren Ausbau des ÖPNV, die Entwicklung neuer Wohnkonzepte und die Schaffung guter Rahmenbedingungen für Neugründungen. Die Wirtschaft verlange mit Recht eine gute Leistungsfähigkeit der Verwaltung, zumal diese durch den Sparkurs der letzten Jahre zusehends personell ausgedünnt wurde. Von der Wirtschaft fordert er im Gegenzug die Schaffung weiterer Ausbildungsplätze ein.

Creating Urban Tech Berliner Wirtschaftskonferenz
Aussteller bei Creating Urban Tech
Im weiteren Tagesverlauf gibt es diverse Panels mit hochkarätiger Besetzung. Bernd Heinrichs von Cisco berichtet von seinem GPS-Chip im Koffer, durch den sein Gepäck auf dem Flughafengelände immer genau geortet werden könne.

Zudem stellt er den Unterschied zwischen Cloud und Fog dar. Die Wolke (Cloud) sei öffentlidch und der Nebel (Fog) nicht. Demnach bewegt sich BTB concept mit seinen CRM-Systemen vorwiegend im Nebel.

Während der Pausen sind Business Speed Dating und Gespräche in der Zukunftslounge vorgesehen. Einige innovative Aussteller präsentieren sich im Foyer und am Spreeufer. Und dann geht es in den verschiedenen Räumen des Spreespeichers auch schon weiter mit Driver, Living, Vision Talk und Showcase.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 15. September 2014

UVB - 24. Unternehmertag

"Einfach mal die Schnauze aufmachen", war der flapsige Aufruf des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit beim heutigen 24. Unternehmertag der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg.

Die UVB Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg hatten über 500 Gäste aus Politik und Wirtschaft ins Ritz Carlton am Potsdamer Platz eingeladen, darunter auch Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und Abgeordnetenhaus-Präsident Ralf Wieland.

UVB Unternehmertag
UVB - 24. Unternehmertag
In seiner Begrüßungsrede würdigte UVB-Präsident Dr. Udo Niehage die Arbeit des Senates und des scheidenden Bürgermeisters Klaus Wowereit. Dieser konnte dann in seinem anschließenden Vortrag auf viele der genannten Punkte eingehen.

Man merkte Klaus Wowereit die Entspannung an, die sich durch seinen Abschied vom Amt des "Regierenden" eingestellt hatte. Er sei nun in das Stadium der Weisheit eingetreten und hoffe auch nach seiner Amtszeit auf Einladungen zu Vortragsveranstaltungen und möglichst eine Rente mit 63.

Humorvoll pointierte Aussagen wechselten sich mit ernsten Mahnungen an die Zukunftsgestalter Berlins ab. Er blickte realistisch auf eine sehr wechselhafte wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zurück, freute sich über den Umzug der Bundesregierung nach Berlin und endete mit der Aussage "Berlin kann Olympia".

Die Berliner sollten einen größeren Stolz für ihre Stadt entwickeln und bei den inzwischen überstrapazierten Witzeleien bezüglich des BER auch mal auf die guten Entwicklungen verweisen. Die Politiker ermutigte er, keine Angst vor Volksentscheiden zu haben. Vielmehr sollten sie den Dialog mit den Wählern suchen und nicht alle Entscheidungen opportun gemäß der neuesten Umfragen treffen. "Einfach mal die Schnauze aufmachen", auch wenn das nicht zu den Umfrageergebnissen passe. In der Wirtschaft sei man übrigens auch in der Verschmelzung der Bundesländer Berlin und Brandenburg der Politik voraus, wie der 24. Unternehmertag der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg im Titel zum Ausdruck bringe.

UVB Unternehmertag
UVB - 24. Unternehmertag der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg - Empfang im Ritz Carlton
BDA-Präsident Ingo Kramer bedankte sich beim weise werdenden Bürgermeister und legte in seiner Rede sehr viel Wert auf konzentrierte Arbeit in den eigenen Kompetenzfeldern. Die Politik solle sich doch bitte aus Bereichen heraushalten, von denen sie nichts verstehe. Die Wirtschaft halte sich im Gegenzug auch aus Dingen heraus, die Sache der Politik seien. Er verdeutlichte das am Beispiel des Ukrainekonfliktes. Obwohl Ingo Kramer in dieser Region unternehmerisch tätig sei, vertraue er sich den außenpolitischen Entscheidungen der Bundesregierung an. Die sei in diesem Bereich einfach kompetenter.

Sehr ernst sah er die Lage am Arbeitsmarkt. Der Fachkräftemangel werde massiv zunehmen und man könne dieses Loch mit eigenen Bürgern nicht stopfen. Neben dem demografischen Aspekt sei noch die Ausbildungssituation zu nennen. Lehrer könnten nicht mehr ungestört ihre Arbeit verrichten, da sie ständig mit Reformen gegängelt werden. Schüler glänzen durch Desinteresse. Deutschland brauche Zuwanderung entsprechender Fachkräfte, da eine Steigerung der Geburtenraten nicht zu erwarten sei.

Im Anschluss luden der Regierende Bürgermeister und die UVB zu einem Empfang ein.

Autor: Matthias Baumann


Samstag, 24. Mai 2014

Wirtschaftssenatorin Yzer beim eMobility Summit

Von Eurojet zu eMobility ...

Was haben Nachbrenner-Turbinenstrahltriebwerke mit Elektrobikes zu tun? Mindestens drei Dinge: Hochtechnologie, Fortbewegung und terminliche Überschneidung regionaler Veranstaltungen.

Direkt aus dem Eurofighter ging es mit einem benzingetriebenen Fahrzeug durch Berlin zum Verlagshaus des Tagesspiegels, wo am gestrigen Tag eine Podiumsdiskussion mit den Wirtschaftsministern aus Baden-Württemberg und Niedersachen sowie unserer Wirtschaftsenatorin Cornelia Yzer auf dem Programm standen.

Zusammen mit Bayern bilden diese vier Bundesländer die nationalen Schaufenster für Elektromobilität. Cornelia Yzer sieht Elektromobilität lediglich als Teil eines komplexen Gebildes wirtschaftspolitischer Folgeeffekte. Die "vernetzte Stadt" sei eine "emobile Stadt". Frau Yzer arbeite zudem aktiv an Konzepten, die eine emobile Infrastruktur schaffen.

Winfried Hermann aus Baden-Württemberg wies auf die erheblichen Verzögerungen durch Wahlkampfzeiten und Regierungswechsel hin. Ein Zustand, mit dem auch wir schon oft in Behörden und Ministerien konfrontiert wurden.

Dem mehrfach auf dem eMobility Summit angesprochenen Thema, Busspuren für Elektrofahrzeuge freizugeben, wurde eine klare Absage erteilt. Auch ein einzelnes Elektroauto behindere bereits den Busverkehr.

Tagesspiegel eMobility Summit
Premiumoptik im Elektro-smart auf dem eMobility Summit im Verlagshaus des Tagesspiegels

Flankiert wurde die Diskussion durch drei umfangreiche Koreferate, die neben der üblichen Eigenwerbung und Kompetenzdarstellung auch auf die bedingt umweltkonforme Fahrzeugzuteilung durch Hersteller und den eMobility-Fortschritt im internationalen Vergleich eingingen.

Anschließend entdeckten wir an der Getränkebar neben dem gestrigen Petersiliendrink noch weitere interessante Cocktails. Sehr gut schmeckte ein Mix aus Spinat, Apfel, Zitrone und Banane.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 22. Mai 2014

50g und der Tagesspiegel eMobility Summit

50g Gold werden aktuell mit 1.580 Euro gehandelt. 50g CO2-Ausstoß könnten demnächst auch entsprechende Auswirkungen auf den Geldbeutel des Fahrzeughalters haben.

In den Diskussionsrunden des eMobility Summit im Verlagshaus des Tagesspiegels wurde der generische und verordnete Wandel der Mobilität aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Uns interessierte der politische Aspekt des Themas.

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn, schlug bezüglich der 50g ein Bonus-Malus-System bei der Besteuerung vor.

Der Keynote von smart-Chefin Dr. Annette Winkler war zu entnehmen, dass es in verschiedenen Großstädten bereits Maut-Systeme gebe, die ab bestimmten CO2-Grenzen empfindlich hohe Gebühren erheben und damit die mobilen Nutzer der Innenstadt auf den öffentlichen Nahverkehr oder Elektrofahrzeuge zwingen.

Für Grüne ganz ungewohnt war Kühns Aussage, dass man die deutsche Autoindustrie stärken wolle. Auf die verblüffte Nachfrage von Moderator Moritz Döbler hin differenzierte er das jedoch auf Hybridfahrzeuge und eMobility.

Es gab verschiedene Punkte, in denen sich die Vertreter aus Politik und Wirtschaft einig waren. Man müsse den Endverbrauchern eine neue Story erzählen. Eine Story, die das Interesse an eMobility weckt. Denn - auch darin war man sich einig - die Infrastruktur zum Nachladen der Batterien sei noch äußerst unterentwickelt und eine praxisrelevante Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Mobilität deshalb noch nicht gegeben.

Tagesspiegel eMobility Summit
smart-Chefin Annette Winkler beim eMobility Summit
Die dynamische smart-Chefin sah der Realität ins Auge uns sagte ganz klar, dass der Elektro-smart ein reines Stadtfahrzeug sei und gar nicht den Anspruch eines Langstreckenwagens habe. Er liege damit im Trend der global voranschreitenden Urbanisierung. Laut der Prognosen sollen im Jahr 2050 70% der Weltbevölkerung in Städten leben. Es wurden die bekannten Bilder der Parkplatzsituation in Manhattan gezeigt und Frau Winkler freute sich, dass sogar zwei smart in eine Parklücke passen. Und falls es doch nur eine halbe Parklücke für nur einen smart gebe, stehen bereits Apps zur Verfügung, über die die hilfsbereite smart-Community per GPS und Foto den Parkplatz auf die verbundenen Navis senden könne.

Laut Dr. Peter Sallandt, Leiter der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO), stehe man kurz vor der "Markt-Bewährung" für Elektrofahrzeige. Man müsse den Endverbraucher testen lassen und ihn so für eMobility "anfüttern".

Mehrfach wurde der Spaßfaktor angesprochen und bestätigt. Dieser sei mit dem sofortigen Anliegen des Drehmomentes verbunden. Motorräder und Elektroautos erzeugen ein breites Grinsen im Gesicht des Fahrers, wenn dieser beim Ampelstart in den Sitz gedrückt wird. Nach diesem Gefühlsschub ist es dann auch sekundär, wenn die Höchstgeschwindigkeit momentan noch bei 125 km/h liegt. Die nächste rote Ampel sorgt für eine Regulierung des Tempos und den nächsten Adrenalinschub.

Tagesspiegel eMobility Summit
Tagesspiegel eMobility Summit - BMW i3
Wolfgang Reimann von der IAV GmbH sprach auch die TCO (Total Cost of Ownership) an. Man solle nicht außer Acht lassen, dass auch Strom besteuert werde. Zudem sei der Neupreis eines Elektrofahrzeuges recht hoch und der Restwert nach drei Jahren nahe Null, was einen Kauf nicht sonderlich nachhaltig erscheinen lässt. Aber auch das könnte durch den Trend des "neuen Besitzens" abgefangen werden, da das bisherige "ich besitze" dem "ich bewege mich clever von A nach B" weicht.

Ein allgemeines Tempo 30 in Ortschaften konnte trotz eines diesbezüglichen Koreferates und der Intervention des Grünen-Vertreters mit Hinweis auf eine vorausgegangene Künast-Schlappe schnell vom Tisch gefegt werden. Andreas Rimkus von der SPD sprach sich sogar für die Beibehaltung der Richtgeschwindigkeit 130 auf deutschen Autobahnen aus. Eine Tempo-130-Diskussion sei nicht gut. Das freute nicht nur uns, sondern auch den moderierenden Maserati-Fahrer Moritz Döbler.

Auch in den Pausen-Gesprächen stellten wir immer wieder fest, dass die größte Schwachstelle der eMobility die Batterietechnik ist. Energierückgewinung, Ladestationen, Reichweite und Haltbarkeit sind optimierungsbedürftig. Unter den Teilnehmern gab es zwar auch einen TESLA-Fahrer, der ohne Nachladen 600 km zurückgelegt hatte, aber TESLA ist als Vorreiter dieser Technik nicht mit der hinterherschleichenden benzinaffinen Autoindustrie zu vergleichen.

Tagesspiegel eMobility Summit
Tagesspiegel eMobility Summit - Petersiliencocktail auf grünem Teppich
Bei 31°C war es dann recht angenehm, die Fahrzeuge im eMobility-Zelt anzufassen und an Probefahrten teilzunehmen. Dazu wurden interessante Cocktails u.a. mit Petersilie gereicht. Grüner Teppich, Petersiliencocktail und eMobility - ein abgerundetes Programm im Verlagshaus des Tagesspiegels.

Morgen geht es mit interessanten Diskussionsrunden und einer Keynote von Verkehrsministerin Hendricks weiter.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 23. Januar 2014

BCCG Neujahrsempfang in der Britischen Botschaft

"Danke, Wilfried", der Schwarzafrikaner aus Namibia freute sich, wenn wir uns bei ihm für die Häppchen bedankten und dabei seinen recht ungewöhnlichen Vornamen nannten. Die Britische Botschaft wartete beim heutigen Neujahrsempfang der BCCG British Chamber of Commerce in Germany wieder mit sehr interessanten Kreationen unter anderem aus Hühnchenfleisch, Quiche, Lachs und Tomatencreme auf.

BCCG Britische Botschaft Simon McDonald Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Simon McDonald und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer
Dem Neujahrsempfang war die traditionelle 10. Berlin Konferenz im Haus der Commerzbank am Pariser Platz vorausgegangen, bei der Lord Owen, ehemaliger Britischer Außenminister, Botschafter Simon McDonald CMG, David Marsh und weitere Experten über die Zukunft des Euro diskutierten. Kerstin von Schnakenburg, Kuratoriumsvorsitzende der Academia Colombia, fasste die Konferenz kurz und knapp mit einer Aussage von Lord Owen zusammen, der dazu aufgerufen hatte, endlich die ersten Schritte in Richtung Problemlösung zu gehen.

Die Konferenz hatte etwas länger gedauert, so dass die Gäste die wenigen Meter von der Commerzbank in die benachbarte Botschaft recht eilig zurücklegten. Die ungemütlichen Minusgrade hatten dabei so manch einem Gast eine gesunde rote Gesichtsfärbung verliehen.

BCCG Britische Botschaft Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Andreas Eichler, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und Matthias Baumann in der Britischen Botschaft
Botschafter Simon McDonald CMG war heute im Dauereinsatz. "Two things", leitete der Hausherr seine Begrüßung ein und berichtete mit einem gewissen Stolz, dass sich im letzten Jahr Deutschland und Großbritannien wechselseitig zu den wichtigsten Handelspartnern entwickelt hatten, noch weit vor anderen Staaten Europas und der Welt. Die Rede war sehr kurz und als Teaser für das Grußwort der Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gedacht.

BCCG Britische Botschaft
BCCG in der Britischen Botschaft
Cornelia Yzer stieg über die neue Schwelle zum neuen multimedialen Rednerpult. Die Schwelle erinnerte etwas an die Jagdtrophäe bei "Dinner for One". Auch die Wirtschaftssenatorin fasste sich sehr kurz und ging auf die Bereicherung des Wirtschaftsstandortes Berlin durch zugezogene Fachkräfte ein.

Abschließend sprach BCCG-Präsident Strohschen zu den Gästen und gab den Abend zur weiteren Beziehungspflege frei. Das wurde dann auch rege genutzt.

Wir unterhielten uns längere Zeit mit Simon McDonald und Cornelia Yzer, tauschten ad hoc ungewöhnlich viele Visitenkarten und hatten insgesamt einen sehr angenehmen Abend mit interessanten Gesprächen.

Vielen Dank an die Britische Botschaft und die BCCG für die wie immer professionelle Organisation.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 11. Januar 2014

IHK Neujahrsempfang 2014

Dass die Beiträge für die IHK-Mitgliedschaft wieder gesenkt wurden, löste - wie auch schon in den Vorjahren - den erwarteten Applaus aus. An Klaus Wowereit und die zuständigen Senatoren gerichtet, forderte IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer auch eine Senkung der Gewerbesteuer. Applaus. Der Regierende Bürgermeister wies den auf die Gewerbesteuer bezogenen Wunsch zurück und konterte mit dem Vorschlag, die "Zwangsmitgliedschaft" in der IHK abzuschaffen. Applaus und 1:1 im Freundschaftsspiel IHK Berlin versus Senat.

IHK Neujahrsempfang 2014
IHK Neujahrsempfang 2014
Überhaupt war der IHK Neujahrsempfang auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht. Wir trafen viele bekannte Unternehmer, Verbandsvorsitzende und Politiker.

Mit Wirtschaftssenatorin Yzer stimmten wir noch Details zu unserem bevorstehenden Meeting ab und unterhielten uns mit der Betreiberin einer berlinweiten Hostelkette über die neuerliche Einführung der Bettensteuer. Letztere sei kontraproduktiv für den Berlin-Tourismus insbesondere jüngerer Reisender.

Klaus-Rüdiger Landowski, Tagesspiegel-Herausgeber Gerd Appenzeller, Innensenator Frank Henkel, Volker Tschapke, Thilo Sarrazin und Justizsenator Thomas Heilmann tauchten immer wieder in der tosenden Menge der Entscheider und Führungskräfte Berlins auf. Es konnten einige Worte gewechselt und Einladungen zu weiteren Neujahrsempfängen ausgesprochen werden.

IHK Neujahrsempfang 2014
BMW i3 beim IHK Neujahrsempfang 2014
Neben dem Angebot des Logistikunternehmens GO! präsentierte BMW eine greifbare Innovation. Der neue BMW i3 zum Anfassen und Reinsetzen mit einigen Bedienelementen aus der Oberklasse wie beispielsweise dem integrierten Touchpad im iDrive-Controller.

Die Beschleunigung von Null auf 60 in vier Sekunden kann sich sehen lassen. Als urban orientiertes Fahrzeug ist es mit diesen Eckdaten hervorragend für schnelle Ampelstarts geeignet. Der Sound sei allerdings nicht so kernig wie beim MINI Cooper S, sondern eher einem startenden UFO vergleichbar, erklärte uns der begleitende BMW-Mitarbeiter. Für das Frühjahr werde auch der BMW i8 erwartet, welcher preislich im Bereich um die 120.000 Euro liegen wird und bereits vor der Markteinführung stark nachgefragt sei.

Emsiges Treiben herrschte auch an den Buffets. Die Kellner hatten alle Hände voll zu tun, die Gäste mit Getränken und freien Tischen zu versorgen.

Wie auch in den Vorjahren war dieser IHK Neujahrsempfang ein gelungener Start in das neue Wirtschaftsjahr.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 26. Oktober 2013

deGUT 2013

Das Herbstlaub bildete ein gelungenes Ensemble mit dem Gemäuer des Flughafens Tempelhof. Dort, wo einst die Motoren der Propellermaschinen dröhnten, herrschte an diesem Wochenende emsiges Treiben bei deGUT, den Deutschen Gründer- und Unternehmertagen 2013.

deGUT 2013 Flughafen Tempelhof
deGUT 2013  - Flughafen Tempelhof
Auf Einladung der IBB Investitionsbank Berlin nutzten wir die Gelegenheit, uns über die Gründerszene der Stadt zu informieren und zu schauen, ob sich denn wirklich alle Start-ups in der IT- und Medienbranche tummeln.

Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer hatte es damals in der Sydbank sehr treffend auf den Punkt gebracht: "App - Games - App". Und tatsächlich, bei einem im Vorbeigehen aufgeschnappten Interview ging es um Social Media.

Das Publikum war sehr heterogen. Die wenigen Anzugträger waren zumeist Aussteller und der Altersdurchschnitt lag bei gefühlten 25 Jahren.

deGUT 2013 Flughafen Tempelhof
deGUT 2013 - Flughafen Tempelhof
Neben der IBB, der Sparkasse und der KFW, zeigte auch das Wirtschaftsministerium mit einem großen Stand Präsenz. Es ging um Förderprogramme und andere interessante Themen für Menschen, die den Schritt in die eigene Unternehmerschaft wagen wollen.

Es stellten sich aber auch kleinere Firmen vor, die für den Einsatz ihrer Produkte und Dienstleistungen warben. Ob es um Versicherungen, Steuerberatung, Software oder Webdesign ging, es wurde eine vielfältige Palette zur Unterstützung des Gründers angeboten.

Allerdings waren die kleinen Stände im Ostflügel der Halle mit sehr diversen Kompetenzen besetzt, so dass die Leistungen entweder proaktiv, inaktiv oder in Abwesenheit angeboten wurden.

deGUT 2013 Flughafen Tempelhof
Jan Reinke und Walter Hotter auf der deGUT 2013
Das wurde uns besonders bewusst, als Jan Reinke und Walter Hotter von der Steuerberatung Reinke auf uns zukamen und wir sofort beim Thema "proaktive Kundenanrede" waren.

Letztere Beobachtung bestätigt die Aussagen von Wirtschaftssenatorin Yzer, dass die IT-affine Gründerszene zwar über das nötige Know-How verfüge, aber noch am Netzwerk mit den potenziellen Kunden arbeiten müsse.

Die ILB Investitionsbank des Landes Brandenburg gewann ihre Besucher mit überaus leckeren Kuchenstücken in Herzform. Genau das Richtige nach dem Hotdog am Nachbarstand. Und nachdem wir uns bei der Sparkasse mit Popcorn versorgt hatten, traten wir die Heimreise ins Büro an.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 16. April 2013

Cornelia Yzer - Wirtschaftssenatorin in der Sydbank

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe, die in den Räumen der Sydbank am Potsdamer Platz 1 stattfindet, war gestern Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer zu Gast.

Sydbank Cornelia Yzer Wirtschaftssenatorin
Sydbank am Potsdamer Platz 1
Da uns der kräftige Händedruck von Frau Yzer auf dem IHK-Neujahrsempfang immer noch in guter Erinnerung war, freuten wir uns sehr auf diesen Abend. Dass wir es bei Cornelia Yzer mit einer Frau der Tat zu tun haben, bestätigte sich auch gleich in einem ihrer Einleitungssätze:
"Man ist gut beraten, nicht nur zu meckern, sondern zu machen! Und so stehe ich jetzt hier in diesem Amt."

Begeistert redete Cornelia Yzer über die positive wirtschaftliche Entwicklung Berlins und nannte dazu einige Zahlen. So wurde in 2012 fast die Marke von 25 Millionen Berlin-Besuchern geknackt. Über 90% der Betriebe gehören dem Mittelstand an. Berlin hat ferner eine Selbstständigkeitsquote von 14% und liegt damit weit über dem Bundesdurchschnitt.

Cornelia Yzer Wirtschaftssenatorin Sydbank
Cornelia Yzer - Wirtschaftssenatorin in der Sydbank
Cornelia Yzer ging insbesondere auf die guten Voraussetzungen für eine nachhaltig positive Entwicklung des Standortes Berlin ein, die sich in einer guten Infrastruktur, einer ausgeprägten Förderpolitik unter maßgeblicher Beteiligung der IBB, der Forschungslandschaft und dem Zuzug hochqualifizierter Fachkräfte ausdrückt. Handwerk, Dienstleistung und Mittelstand bilden eine hervorragende Grundlage für Beschäftigung mit differenziertem Fachkräftebedarf.

Anhand der Planungen zur Entwicklung des ehemaligen Flughafens Tempelhof zeigte sie auf, dass ein klarer Trend zur Optimierung der Work Life Balance im Gange ist, wonach lange Arbeitswege der Vergangenheit angehören und der Mitarbeiter und Unternehmer gerne Arbeit und Wohnen verbindet. Berliner Großunternehmen hatten bereits vor einigen Jahren damit begonnen, Arbeitsplätze ins Home Office auszulagern.

Einen gewissen Anteil der Arbeit von Frau Yzer stellt die Betreuung und Förderung von Start-Ups dar. Im IT-Umfeld gibt es nach ihrer Erfahrung aktuell "drei" Kategorien: App - Game - App.

Aber es gibt nicht nur "drei" IT-Strömungen, sondern insgesamt drei große Wirtschaftsszenen in Berlin:

1) Traditionelle Unternehmen (Mittelstand, Hidden Champions)
2) Internationale Unternehmen
3) Gründerszene

"Die kennen sich untereinander nicht." Die Entrüstung, mit der Fau Yzer das aussprach zeigte, dass sie hier wieder eine klare Handlungsaufforderung an sich erkannt hatte. Es ist ihr erklärtes Ziel, die Szenen zu vernetzen. Auch setzt sie sich dafür ein, Venture Capital nach Berlin zu holen, Investoren aktiv anzusprechen und bundesweit deutlich bessere Bedingungen für Venture-Capital-Geber zu schaffen. Berlin werde dafür im Bundestag zwar belächelt, aber Berlin werde gehört.

Es sei auch ein Unding, dass internationale Wirtschaftsdelegationen zu politischen Gesprächen nach Berlin anreisen und anschließend nach Süddeutschland fliegen, um sich dort einen Industriebetrieb anzusehen. Frau Yzer sagte, dass sie zu 1/3 ihrer Zeit "nichtdeutsch" unterwegs sei und sie sehr viel dafür einsetze, die Delegationen in Berlin zu behalten und die oben zitierten Vorzüge des Wirtschaftsstandortes greifbar werden zu lassen.

Auch mit ihren Senats-Kollegen gehe sie gelegentlich etwas energischer um, wenn sie merke, dass Sand ins Getriebe kommt. Da sie nach der Veranstaltung in der Sydbank noch einen Termin mit einem arabischen Investor hatte, machte sie an diesem Beispiel deutlich, dass es ihr nicht um ein nettes Abendessen gehe, sondern um klare zielführende Gespräche. Sie stellt sich immer zwei Fragen: "Wer kommt? Was wird gebraucht?" Die Antwort hat immer das Ziel, Mehrwert zu stiften, oder wie Cornelia Yzer es so treffend formulierte "Problemlösungskompetenz in einem überschaubaren Zeitraum".

"App - Game - App" war dann auch der Running Gag bei der Verabschiedung von Frau Yzer. Wir zeigten ihr die Rückseite unserer Visitenkarte. Keiner der drei Punkte war darauf zu finden, dafür aber CRM, SEM und CMS.

Vielen Dank auch an den Märkischen Presse- und Wirtschaftsclub und die Preußische Gesellschaft, die Mitveranstalter dieses interessanten Abends waren.

Autor: Matthias Baumann